Kalenderblatt März 2021

März 2021

Schuhhaus Strippel/Wurst, Fritzlarer Straße 18

Der Nachweis des Familiennamens aus der Linie Strippel/Wurst konnte in den Kirchenbüchern erstmalig am 05.05.1735 festgestellt werden. An diesem Tag gab ein Johann Conrad Strippel die Geburt seines Sohnes Johann Balthasar Strippel (*1880) bekannt. Der spätere Reiter unter der Garde du Corps und Ackermann hatte am 23.09.1764 in zweiter Ehe Anna Martha Ebert (*1740 +1817) geheiratet. Die damaligen Pfarrer Johann Conrad Beck und später Johann Christian Balthasar Beck tauften acht Kinder. Der Erstgeborene, Johann Georg (*1765 +1835), ging am 23.11.1800 mit Anna Catharina Sußmann (*1773) die Ehe ein. Der Grenadier und Leineweber und seine Frau hatten 3 Kinder, wovon lediglich Adam Strippel (*1805 +1866) das Erwachsenalter erreichte. Adam, der Leineweber, vermählte sich am 20.04.1835 mit Martha Elisabeth Hansmann (*1809 +1863). Ihr Drittgeborener, Friedrich Strippel (*1840 +1919), wurde ebenfalls Leineweber. Er ging am 14.02.1864 mit Anna Martha Prenzel (*1841 +1916) die Ehe ein. Aus der legitimierten Verbindung gingen 4 Kinder hervor. Der Jüngste Georg Strippel (*1876 +1944) ging mit Anna Martha Schäfer (*11.06.1879 Wolfershausen +23.07.1945) vor den Traualtar. Oberpostschaffner Georg Strippel ließ die Geburt von zwei Jungen in das Geburtenregister der Stadt Kassel eintragen.

Der Erstgeborene, Karl Adam Strippel (*19.03.1909 +08.08.1969), hatte das Schusterhandwerk gelernt, 1935 den Meisterbrief erworben und am 31.08.1938 Anna Bartholmai (*20.01.1918 Unshausen +14.10.2003) geheiratet. Sie hatten die beiden Kinder:

Magdalene, sie heiratete am 20.09.1958 Siegfried Wurst. Das Ehepaar hatte neben den Stammhalter Frank (*1958) vier weitere Kinder.

Margot (*1947), sie heiratete am 19.03.1966 Herbert Botte (*12.03.1942 +23.12.2010). Das Ehepaar erfreute sich ihrer Kinder Claudia (*1966), Carmen (*1968) und Markus (*1969).

Nach dem Tod von Karl Adam Strippel ruhten die Arbeiten in der Schusterwerkstatt. Anna Strippel verkaufte weiterhin die Schuhe verschiedener Marken in dem kleinen Laden. Erst 1985 bekam sie durch ihren Enkel Frank Unterstützung. Der spätere Orthopädie-Schuhmachermeister (seit 1998) übernahm die Werkstatt und erweiterte den Laden mit einer attraktiven Schaufensterfront. Mit viel Engagement versuchte er, den Handwerksbetrieb auf rentable Beine zu stellen. Da der Bedarf an Schuhreparaturen in der Wegwerfgesellschaft immer mehr zurückging, konzentrierte er sich auf den Schuhverkauf. Trotz Sonderverkäufen bei Marktveranstaltungen und der Einrichtung von Filialen musste er im Jahre 2004 feststellen, dass seine Bemühungen keinen wirtschaftlichen Erfolg hatten und er meldete seinen Gewerbebetrieb ab.

Aus den noch vorliegenden Unterlagen geht hervor, dass der Oberpostschaffner Georg Strippel am 02.08.1918 das Wohnhaus mit Stallungen in der Fritzlarer Straße 18 von Adam Keim aus Gudensberg erworben hat. Dieser wiederum hat vermutlich das Anwesen am 04.04.1906 von Moses Mannheimer und Emanuel Sauer gekauft. Der Umbau des Stallgebäudes erfolgte im Jahre 1969 durch Margot und Herbert Botte. Dort wohnte die Eheleute mit ihren drei Kindern bis zu ihrem Neubau in der Wolfhager Straße. Der vordere Teil des Wohn- und Geschäftshauses wurde veräußert. (MU)

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