Kalenderblatt Oktober 2016

Oktober 2016

BR411

von Olaf Carls, Lokführer, Hobbyfilmer:

"Als Lokführer fahre ich diesen Zugtyp (BR 411) sehr gerne. Eigentlich kommt er nie durch Wabern, bis auf diese eine, recht seltene Gelegenheit: Der Zug war im Güterbahnhof Wabern abgestellt - so konnte durch einen günstigen Winkel der Zug vor unserem rauchenden Wahrzeichen fotografiert werden.

Was man auf dem Bild nicht sieht: An einer Antriebseinheit des Zuges war es zu einem mechanischen Defekt gekommen. Ich hatte "Notdienst" und war somit für das weitere Vorgehen verantwortlich. Der Schaden ist kurz vor Kassel aufgetreten, so dass die Reisenden dort den Zug verlassen konnten. Um den Zug in die nächste Werkstatt zu bringen, gibt es eben mehrere Fahrstrecken. Da ich die Entwicklung beobachten wollte, ist die Main-Weser-Bahn mit mehrere Bahnhöfen in günstigen Abständen (und an der Heimat vorbei) eine gute Wahl. Leider hat sich der Schaden relativ schnell weiter entwickelt, so dass ich die betroffene Achse nicht mehr drehen lassen wollte. Daher musste der Zug in Wabern "an die Seite" und wir mussten auf die Notfalltechnik warten. Mit speziellen Hydraulikstempeln wurde dann der Zug angehoben und unter das betroffene Drehgestell ein Hilfsdrehgestell (im Eisenbahndeutsch Robeldrehgestell) untergesetzt. Diese Arbeit erfordert viel Präzision und sieht hinterher für den Laien auch spektakulär aus.

Bei diesem Zug handelt es sich um einen ICE der Baureihe 411 oder auch ICE-T genannt. Das Besondere an diesem Zug ist die Neigetechnik. Ähnlich wie ein Motorradfahrer kann sich dieser Zug in die Kurve legen. Dadurch kann er gewisse Strecken um bis zu 20 Prozent schneller befahren als alle anderen Züge. Leider wird diese Technik zur Zeit nicht mehr für das höhere Geschwindigkeitsprofil genutzt. Allerdings neigt sich der Zug noch ganz leicht bei Kurvenfahrten um das Reisegefühl angenehmer zu machen - im Bahndeutsch "Komfortneigung".

ZuckerrübenfabrikSchornstein

von Dr. Helmut Hennighausen, Arzt und Hobby-Fotograf:

"Es gibt Schnap(s)schüsse, die gelingen im Leben eines Gelegenheitsfotografen nur einmal. Ein solch seltener Moment war am Nachmittag des 8. November 2013. Die Lichtverhältnisse waren gut, die Rübe war groß genug und der Schornstein klein genug. Die Rübe - ein "Zuckerwattevulkan". Ohne sie gäbe es nicht die alljährlich im Herbst von Weitem sichtbare Zuckerwattenfahne."

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