Kalenderblatt Juni 2016

Juni 2016

Religion trifft Industrie

von Christine Schmidt, Praxishilfe und Hobby-Fotografin:

"Die Kombination von Zuckerfabrik und Moschee vereinigt nicht nur die verschiedenen Kulturen in Wabern, sondern zeigt gleichzeitig das Nebeneinander von Industrie und Religion. Die Perspektive der beiden Hauptmotive erscheint mir sehr passend.Mir gefällt neben der ungewöhnlichen Kombination der beiden Bildelemente besonders das Minarett im Mittelpunkt des Bildes, das aussieht, als sei es von Grün umrankt.

Das Hauptproblem beim Fotografieren war, einen Standpunkt zu finden, der es erlaubte, das Motiv in meinem Sinne darzustellen, ohne dass störende Elemente im Bild waren."

Mit dem Bau der Muqeet-Moschee wurde im Jahr 2005 begonnen, nach etwa zwei Jahren Bauzeit wurde sie am 4. September 2007 von Mirza Masroor Ahmad, dem fünften Khalifatul-Massih der Gemeinde, eröffnet. Die Moschee ist vollständig aus Lehmsteinen gebaut und ist damit einzigartig in Europa. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Gernot Minke entworfen, der für seine Projekte mit ökologischen Bauten bekannt ist. Zur Moschee gehört ein etwa ein neun Meter hohes Zierminarett. Mit 142 Quadratmetern bietet die Moschee in zwei achteckigen Gebetsräumen rund 236 Gläubigen Platz zum Gebet. Sie gehört der Moscheegemeinde der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ).

Die Zuckerfabrik an ihrem jetzigen Standort ist seit dem Jahr 1881 in Betrieb. Gegründet als bauerneigener Aktienbetrieb und im Jahr 1934 elektrifiziert, wurde sie 1975 von der Zuckerfabrik Franken GmbH übernommen und gehört heute zur "Südzucker AG". Während der Kampagne von Ende September bis Ende Dezember werden täglich rund 7000 Tonnen Zuckerrüben zu etwa 1200 Tonnen Zucker verarbeitet. In weniger als 5 Sekunden wird der Zucker für den Jahresbedarf eines Bundesbürgers hergestellt. Die jährliche Produktion des Werkes reicht aus, den Bedarf von knapp 3 Millionen Verbrauchern zu decken. 50.000 Tonnen Zucker können in den Silos gelagert werden. Etwa 110 Mitarbeiter sind während der Kampagne, 70 Mitarbeiter in der übrigen Zeit im Werk beschäftigt. Rund 65 Prozent der Beschäftigten sind Pendler, die nicht in der Kerngemeinde Wabern wohnen. Rund 1100 Landwirte versorgen die Fabrik mit ihren Zuckerrüben. Bei der Zuckerproduktion fallen auch Melasse und Carbokalk an, die als Futtermittel und Dünger verwendet werden. (BM).

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