Kalenderblatt Juli 2011

Juli 2011

Wohn- und Geschäftshaus Mardorf/Clar, Wilhelm-Dilich-Straße 11

Im Jahre 1990 kaufte der Tischler Frieder Clar das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus Mardorf von der Erbin Elisabeth Frankenau, geb. Mardorf. Er restaurierte das stattliche Fachwerkhaus, das nach Überlieferungen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem heutigen Grundstück Kurfürstenstraße/Ecke Am Markt (heute Haus Becker/Otto) abgetragen und an der heutigen Stelle wieder aufgebaut worden ist.

Die Eltern von Margrit Hose, Johannes Mardorf II (*28.06.1893 +1940) und Anna Catharina, geb. Fennel (*1902 +1966) waren 1926 die Ehe eingegangen. Sie hatten die Kinder: Martha Elisabeth *1927 oo mit Wilhelm Frankenau aus Berndsdorf/Marburg Anna Martha (Martel) *1933 +2010 oo Karl-Friedrich Heimel (Kalenderblatt 12/2004) Margrit *1933 oo Günter Hose (siehe Kalenderblatt 04/2005)

Anna Catharinas Vaterhaus war der heutige Hof Knaust, Wilhelm-Dilich-Straße 5 (siehe Kalenderblatt 05/2008). Sie und ihr Ehemann Johannes betrieben - wie schon zwei Generationen davor - einen Kolonialwarenladen und eine 36 Acker umfassende Landwirtschaft. Anna Catharina führte das Geschäft auch nach dem Tod ihres Gatten bis zu ihrem Ableben fort. Er war nach einem Sturz von der Außentreppe aus dem Leben geschieden.

Die Eltern von Johannes waren Johann Konrad (*27.04.1861 +1927) und Christine, geb. Hansmann (*10.07.1865 +1939). Sie waren am 22.06.1889 die Ehe eingegangen, aus der folgende Kinder hervorgingen: Anna Katharina (*1890 +1920), später verheiratete Eysell
Johannes (*1893 +1940)
Martha Elisabeth (*1896) später verheiratete Löwer
Anna Martha (*1898 +1988) später verheiratete Sterkel

Wie in alten Presseberichten nachzulesen ist, wurde Johann Konrad, von dem sich der Hofname "Hankerooren" ableitet, für seine "besonderen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Tierheilkunde" und seine Verdienste in der Pferdezucht besonders gewürdigt. Diese besondere Hervorhebung erfolgte auch, weil er seine Kenntnisse kostenlos weitergab. Sein Sohn Johannes war für diese Fähigkeiten weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.

Johann Konrads Eltern waren Johannes Mardorf (*02.03.1831 +1928) und Anna Martha, geb. Fennel (*16.12.1833 +29.04.1895). Sie hatten sich am 14.04.1855 das Ja-Wort gegeben. Neben Johannes hatte das Ehepaar die Kinder:
Anna Elisabeth (*1856)
Anna Elisabeth (*1858)
Martha Elisabeth (*1863)
Karoline (*1865)
Karl-Friedrich (*1871)
Anna Martha Katharina Elisabeth (*1872)

Johannes entstammte aus der Ehe des Ackermann und Wirtes Johann Georg Mardorf (*27.10.1797 +08.06.1858) und seiner Ehefrau Anna Elisabeth Rosenkranz (*20.11.1795 +22.08.1870) aus der heutigen Gaststätte "Zur Krone" (Gerd Mardorf - siehe Kalenderblatt 06/2003).

Auf der Katasterkarte von 1737 wird als Eigentümer des Grundstücks "Mardorf" noch "Strippel" genannt. Dessen Nachkommen haben das Grundstück mit Wegerecht über die Hofeinfahrt des Grundstücks, heute Wilhelm-Dilich-Straße 9, an Johannes Mardorf veräußert.

Heute betreibt die Ehefrau von Friedrich Clar, Beate Kolmar, im ehemaligen Laden des Kolonialwarengeschäftes und dem angrenzenden Neubau, der sich wunderschön an das alte Fachwerkhaus anschmiegt, eine Töpferei mit Verkauf.

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