Kalenderblatt Januar 2004

Januar 2004

Tischlerei August Mose

August Mose wurde im Jahre 1855 in Harle geboren. Seine Eltern betrieben dort eine kleine Landwirtschaft. Noch Abschluss der Schulausbildung begann August Mose eine Lehre als Schreiner. Er war in Schreinerbetrieben in Kassel, Homberg und Essen tätig, bevor er sich am 01.05.1877 in seinem Heimatort Harle selbstständig machte. Die ursprünglich auf dem väterlichen Anwesen eingerichtete Schreinerei erwies sich bald als zu klein. Im Jahre 1888 baute er in Harle ein größeres Werkstattgebäude mit Sägewerk.

Im Jahre 1894 erwarb August Mose das jetzige Betriebsgrundstück am Bahnhof Wabern und siedelte ein Jahr später nach Errichtung eines Wohnhauses und einer Werkstatt mit Sägewerk nach Wabern über. Eine Dampfmaschine diente zum Antrieb der Schreinerei- und Sägewerksmaschinen, die neben einem Horizontalgatter ab dem Jahre 1905 auch ein Vollgatter umfassten. Mit einem eigenen Bahnanschlussgleis für Materialtransporte gehörte der Betrieb zu den leistungsfähigsten in unserer Region. Er war unter anderem auch an dem Bau der Wandelhalle in Bad Wildungen beteiligt. Im Jahre 1909 wurde eine Kraftwerkanlage errichtet, die zunächst den Eigenbedarf deckte. Mit der Anschaffung einer zweiten Dampfmaschine konnten dann auch die Gemeinde Wabern, der Bahnhof und die Zuckerfabrik bis zum Jahre 1939 mit elektrischem Strom versorgt werden. Dann wurde die Versorgung von einer großen überregionalen Elektrizitätsgesellschaft übernommen. August Mose starb im Jahre 1940 im Alter von 85 Jahren.

Sein Sohn Friedrich (Fritz) August Mose trat noch erfolgreichem Besuch des Technikums im Jahre 1911 ins väterliche Geschäft ein. Er war Offizier in beiden Weltkriegen und führte ab 1940 das ihm übertragene Unternehmen weiter. Den schwierigen Jahren der Nachkriegszeit folgte bald eine Phase des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs. 1950 wurde eine neue Sägehalle mit neuem Vollgatter fertiggestellt. In den folgenden Jahren war das Unternehmen an vielen Projekten in Wabern wie im gesamten nordhessischen Raum beteiligt. Fritz Mose starb im Jahr 1983 im Alter von 92 Jahren.

Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft und anschließender Schreinerlehre trat Friedrichs Sohn, Friedrich Wilhelm (Friedhelm) Mose, in den Betrieb ein. Er wurde Mitinhaber und übernahm als Komplementär mit seiner Ehefrau Elli die in eine KG umgewandelte Firma. Ab 1965 wurde das Sägewerk weiter ausgebaut und die komplette Hoffläche kanalisiert und befestigt. In dieser Zeit wurden vorwiegend Eisenbahnschwellen gefertigt. Der Bedarf an Bahnschwellen war ab etwa 1985 rückläufig, sodass das Sägewerk ob 1992 stillgelegt werden musste. Friedhelm Mose starb im Jahre 2002 im Alter von 76 Jahren.

Der jetzige Firmeninhaber Dieter Konrad Mose übernahm den väterlichen Betrieb nach seiner Sägewerksausbildung in Regensburg und Rosenheim sowie der Tischlerlehre im eigenen Betrieb, die 1987 mit der Meisterprüfung endete. Seit 1991 führen er und seine Frau Ulrike den Betrieb. Seither wurde die Werkstatt um einen Zuschnittraum erweitert, der Maschinenpark modernisiert und ein neuer Ausstellungsraum gebaut. Im Mai 2002 feierte die Tischlerei A. Mose ihr 125jähriges Bestehen.

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